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23.03.2011

2011 - Dritter Eintrag: Nateete und Ferien

Dritter Eintrag: Nateete und Ferienprogramm
Nateete entwickelt sich prächtig

Mittlerweile sind die Einsatzorte von KINDERN EINE CHANCE so zahlreich, dass es gar nicht mehr so leicht ist alle Schulen zu besuchen, die wir aufgebaut haben oder betreuen. Also beschlossen wir, das Abholen der Kinder aus Madudu, die zum Ferienprogramm nach Zigoti kommen sollten, mit einem Besuch in Butimba und Nateete zu verbinden.

Speziell der Besuch in Nateete war mehr als spannend. Cleophas, unser Direktor dort, ist unheimlich aktiv. Die Schule gibt es zwar erst seit Feber, aber er hat es innerhalb dieser kurzen Zeit geschafft wirklich die gesamte Region für unsere Schule dort zu gewinnen. Und würden wir nicht die Schülerzahl auf 40 Kinder pro Klasse beschränken, hätte er wohl doppelt so viele Kinder, denn die Eltern und Caretaker haben gesehen, dass hier die Kinder wirklich etwas lernen.

Es sind so viele kleine Details, die uns zeigen, dass Cleophas mit Herz und Seele bei der Arbeit ist. Die 5 Klassenräume sind super aufgeräumt, draußen am Schulhof stehen selbstgebaute Schaukeln, und voll Stolz zeigt er uns den gefüllten Erste Hilfe Kasten. Ein echtes Highligth ist der Tip Tap Stand. Eine Handwascheinrichtung vor der Latrine. Hier kann man sich ohne etwas anfassen zu müssen die Händewaschen indem man mit dem Fuß über einen Seilzug den Wasserkanister schräg zieht und Wasser herausträufelt. Und das alles aus Eigeninitiative heraus. Und die zwei Lehrer denen wir hier die Fortbildung während der Ferien finanzieren geben im Lehrerkollegium das Gelernte weiter. Es ist echt super.

Cleophas lebt selber hier in der Schule. Den winzigen Raum bewohnt er mit einem Lehrerkollegen. Außer den 2 Matratzen am Boden gibt es noch einen Stuhl. Aber demnächst soll es besser werden, ein Lehrerhaus ist in Bau.

Ferienprogramm

[tischlerei_web] Speziell für die Kinder aus Madudu ist das von uns organisierte Ferienprogramm immer etwas ganz Besonderes. Dieses Mal sind es 14 Kinder und Jugendliche die zwei Wochen der Ferien hier in Zigoti verbringen. Gabi hat die Vorbereitung übernommen. Erstmals werden neben Spiel und Spaß auch ganz gezielt Workshops für diese 14 und etwa 40 Kinder aus Zigoti angeboten, um den Kindern praktische Fähigkeiten zu vermitteln. Das reicht vom Tischlerworkshop, wo jeder der Teilnehmer eine Bank und einen Tisch baut, über den Strickworkshop, wo sie lernen mit einer Strickmaschine zu arbeiten und sich einen Pullover stricken können, bis hin zum Zeitungsworkshop. Den leitet Melanie, eine österreichische Journalistin, die für 3 Wochen hier ist und den Jugendlichen zeigt was für eine Zeitung wichtig ist. Auch der Workshop Schneiderei, den unsere Inge, eine Freiwillige die 7 Wochen hier ist, leitet, ist total begehrt. Wohl auch deshalb weil die Kinder am Ende sich selbst ein Kleidungsstück nähen dürfen. Ach ja und dann gibt es natürlich noch Computer, Schreibmaschine und Art und Craft, wo neben Tischmatten auch Weihnachtskarten entstehen. Es ist toll zu sehen mit welcher Begeisterung die Kinder bei der Sache sind. Abgeschlossen soll das ganze nächsten Freitag mit einer großen Präsentation der entstandenen Produkte werden.

Paul geht es besser

[paul_geht_es_besser_web] Als ich gestern in Mityana war bin ich noch ins Krankenhaus gefahren, um zu sehen wie es Paul geht. Als ich ihn in der Aidsstation nicht fand wurde ich unruhig. Ruth die Direktorin in Bongole konnte ich nicht erreichen, und ich wusste nicht was los war. Als wir dann am Nachmittag mit dem Motorrad nach Bongole aufbrachen sah es schon heftig nach Regen aus. Kaum in der Schule angekommen schüttete es wie aus Kübeln. Ruth erzählte uns, dass Paul schon wieder entlassen sei, und es ihm besser gehe. Nachdem wir in der Schule kurz nach dem Rechten gesehen hatten machten wir uns über einen kleinen Feldweg, der komplett aufgeweicht war, zu Paul auf. Immer wieder mussten wir absteigen da es einfach zu glatt war. Ich konnte es kaum glauben als wir ankamen, und Paul vor der Tür unter dem kleinen Vordach kauerte und uns begrüßte. Eine Woche vorher hatte ich kaum geglaubt ihn nochmals zu sehen, und jetzt lächelte er schon wieder. Es war sicher einer der schönsten Momente unseres jetzigen Aufenthalts. Außerdem ist der Aidstest bei William, dem kleinen Bruder von Paul negativ. Bis auf die Knochen durchnässt, aber überglücklich gings zurück nach Zigoti.