25.03.2013
2013 - Nachhaltige Unterstützung
Nachhaltige Unterstützung
Wir werden oft geragt, was eigentlich mit den Jugendlichen passiert, die die Schule abgeschlossen haben und wie weit die Unterstützung durch KINDERN EINE CHANCE geht. Am besten erklären wir das anhand von ein paar Beispielen:
Hawaa hat 2011 die Senior 4 abgeschlossen und anschließend zwölf Monate lang verschiedene Aufgaben für A CHANCE FOR CHILDREN erledigt. Einige Monate hat sie in Bongole auf der Farm gearbeitet, danach war sie in Zigoti als Hilfsmatronin tätig und hat sich sehr rührend immer wieder um den AIDS kranken Paul gelümmert, ihm sein Lieblingsessen gekocht und ihn auch regelmäßig ins Krankenhaus begleitet. Hawaa will Kindergärtnerin werden und hat nun im Februar ihre zweijährige Ausbildung begonnen.
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Betty hat 2009 für ein Jahr unentgeltich für die Organisation als Internatsleiterin (Matron) gearbeitet und danach studierte sie drei Jahre lang in Kampala an der Universität „Soziale Arbeit“. Jetzt hat Betty ihr Bachelor Degree in der Tasche und ist wieder zur Organisation zurückgekommen, um mindestens ein Jahr für ein relativ geringes Gehalt zu arbeiten, um so etwas zurückzugeben für die Unterstützung, die sie durch KINDERN EINE CHANCE bekommen hat. Auch während aller Uniferien war Betty immer hier, um zu arbeiten, teilweise wieder als Matron, dann hat sie unsere Sozialarbeiterin in Madudu unterstützt, wiederum ein anderes Mal ist sie in den großen, drei Monate dauernden, Ferien für einen Lehrer in Bongole eingesprungen, der erkrankt war. Jetzt arbeitet sie im Büro von A CHANCE FOR CHILDREN sowohl als Buchhalterin als auch als Sozialarbeiterin für die Patenkinder.
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Timothy zählte leider nicht zu den schulischen Wunderknaben, er hat die Senior School abgebrochen, nachdem er die Senior 3 zum zweiten Mal wiederholen hätte sollen. Da er aber ein sehr engagierter und verlässlicher junger Mann ist, hat er ein Jahr lang nun auf unserer Farm gearbeitet und während der Urlaube auch unseren Farmmanager sehr pflichtbewusst vertreten. Jetzt emöglichen wir Timothy eine Ausbildung zum Mechaniker in einer Werkstatt in der nächsten Stadt, Mityana.
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Aber nicht alle Jugendlichen werden automatisch weiter untertützt. Einige wollen gar nicht mindestens ein Jahr arbeiten, bevor sie eine Berufsausbildung machen, sondern versuchen ihr Glück lieber alleine oder haben jemanden in der Verwandtschaft, der ihnen schlussendlich doch eine Ausbildung finanzieren wird. Andere waren während der Schulzeit nicht fleißig, haben den Unterricht nicht regelmäßig besucht oder waren nicht aktiv bei der verpflichtenden Farmarbeit. Solche Einzelfälle werden dann genau mit unserem lokalen Team diskutiert und dann wird entschieden, ob sie weiter unterstützt werden.
Ein paar Mal fiel der Beschluss bereits negativ aus. Das fällt uns zwar nicht leicht, ist aber ganz wichtig, um den nachfolgenden Absolventen kein schlechtes Vorbild zu geben. Und auch wenn wir mit Betty super Erfahrungen gemacht haben, werden wir künftig niemanden von vonherein auf die Uni schicken, da die Kosten einfach enorm sind. Für die Kosten für einen Unistudenten kann man fast fünf Kindergärtnerinnen oder Tischler ausbilden. Berufe, die unserer Meinung nach in Uganda mehr gebraucht werden als Marketingspezialisten oder Betriebswirte. Schlussendlich wollen wir ja möglichst vielen KINDERN EINE CHANCE auf eine bessere Zukunft geben und nicht ein paar einzelne Spezialisten fördern.