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25.03.2013

2013 - Erichs Aufenthalt bei Kindern Eine Chance in Zigoti

2013 - Erichs Aufenthalt bei Kindern Eine Chance in Zigoti

Erich's Aufenthalt bei Kindern Eine Chance in Zigoti

Ankunft: Von Ischgl – München(Qatar Air) – Doha (Hauptstadt von Qatar) – Flughafen Entebbe! Abgeholt vom  Auslandszivildiener Sebastian aus Oberösterreich und von Claudia aus Volders.

Wohnung für die nächsten 3 Monate: Auf der Farm stehen 2 Häuser in denen Zimmer für Volontäre untergebracht sind – sehr einfach, aber zweckdienlich: Ein Bett mit Moskitonetz – Duschecke (Wasser gibt’s nur in Flaschen – auch zum Duschen) – Regale für verschiedene Kleidungstücke – gemeinsame Küche mit Gaskocher. WC sind auf dem Farmgelände – den Umständen entsprechend einfach, aber sauber.

Unterweisung und erste Einführung beim Frühstück: Sebastian zeigt mir die Farm, stellt die Arbeiter vor und erzählt nebenbei vom Alltag und der Schule in Zigoti bei KEC.

Musik gibt Freude im Leben – ist in diesem Fall ganz besonders zu erleben.
[erich Tubaspieler b350] Die Kinder sind sehr musikalisch und haben ein besonderes Temperament – Rhythmik liegt im Blut. Probe mit dem  Schülerchor hatte  – die Lehrer und die Schüler präsentieren mit riesigem Temperament ihr ganzes Repertoire. Die Bläser der Brass Band spielen irgendwie den ganzen Tag in ihrer Freizeit – Instrumente stammen auch aus Österreich, leider sind sie schlecht gewartet und nicht immer funktionsfähig. Jeweils am Samstagvormittag sind Tänze angesagt. Mit den Kindern studiere ich  Tiroler Volkstänze in ihrer Freizeit n. Hätte mir nie geträumt, dass ich einmal in Afrika Kindern Tiroler Volkstänze beibringen werde. Mit ihrer natürlichen rhythmischen Begabung sind diese fremden Tänze für sie leicht zu erlernen. Am Sonntag besuche ich den katholischen Gottesdienst mit Kindern des Projektes KEC. Auch der Volksgesang aller Gläubigen ist vom Rhythmus der Trommeln bestimmt und untermalt – alle singen voller Temperament und Begeisterung mit.
 

 Internat – Boarding Section in St. Mary’s in Zigoti:    
[erich Patenkinder 1 b350] Unter der Anleitung der Matron Briget reinigen die Kinder und Jugendlichen ihre Schlafsäle, waschen ihre Kleider und putzen die Schuhe. Ein Mädchen bügelt mit einem alten Eisen (mit glühenden  Kohlen drinnen) ihre Kleider. Jugendliche, die von KEC unterstützt werden, müssen auf der eigenen Farm der Organisation mitarbeiten. Dort gibt es Anbauflächen für Gemüse, Bananen und andere Nutzpflanzen, aber auch Tiere werden gehalten (Kühe, Schweine, Ziegen,  Hühner, usw..).Die erwirtschafteten Produkte  werden wieder in der Organisation KEC im Internat verwendet.

Besuche verschiedener Schulen von KEC

Natete: Nur so langsam bekomme ich einen Überblick, was „Kindern eine Chance“ in den letzten 5 Jahren auf die Beine gestellt hat – Gratulation an alle, die da mitgeholfen haben. In Natete ist eine Schule der Organisation KEC, ca 2-3 Autostunden von Zigoti entfernt.  Ich treffe bei diesem Besuch auch  mein Patenkind und die meiner 4 Enkel.Ein bewegender Moment ist die  Überreichung kleiner Geschenke, Fotos und Briefe von den Enkeln.
    
Bongole: Auch in Bongole stehteine Schule der Organisation KEC und zwar eine Primary School (Unterstufe bis 13 Jahre) und eine Secondary School (bis 17 Jahre).
In dieser Schule treffen wir die Kollegin Claudia Posch, die gerade in der P2 unterrichtet. Claudia ist Volksschullehrerin, kommt aus Volders in Tirol, ist in Vorarlberg tätig. Sie leistet zurzeit auch 3 Monate begeistert einen freiwilligen Dienst für KEC.

Christoph Bettermann Schule – School for special needs: Christoph Bettermann stammt aus Deutschland, als  Behinderter geboren, ist selber im Rollstuhl, hat für KEC diese Schule mitfinanziert um behinderten Kindern zu helfen, eröffnet 2012. In dieser Schule, bzw. Internat werden Kinder von 6 – 15 Jahren sonderpädagogisch und therapeutisch betreut. Auch die Eltern sind in diese Betreuung mit einbezogen. 21 Kinder haben in dieser Schule ein neues zuhause gefunden und fühlen sich, wie man erleben  und sehen kann, sehr wohl. Sie leben in einer lebendigen, hilfsbereiten und netten Gemeinschaft.

Kakindu: Die kleine Schule in Kakindu, ca 20 Minuten mit dem Motorbike. Auch dies Ist eine Schule von KEC.

Butimba – eine weitere Schule von KEC im District Mubende: Nach zwei Stunden Autofahrt und einer Stunde Fahrt mit dem Motorbike auf wildesten Straßen, nur in der Trockenzeit befahrbar,  erreichen wir die  Schule in Butimba. Alle Lehrer sind bei der Arbeit, die Schüler fleißig und die Schule in einem guten Zustand. Doch die Stimmung im Lehrkörper ist zurzeit nicht sehr gut, weil angeblich böse Geister am Schulgelände in der Nacht und am Tag ihr Unwesen treiben. Der Aberglaube ist im Denken der Einheimischen immer präsent.
Zu einem späteren Zeitpunkt besuchten wir die etwas entlegenen Schulen in Butimba und Natete noch einmal. Stefan kontrollierte die Schulen, die Direktoren und die Lehrer. Wenn man die Mentalität der Einheimischen kennt, ist eine Kontrolle ab und zu wirklich notwendig. Wir konnten feststellen, dass z.B. die Basics in Mathematik (Grundrechnungsarten, 1 x1, usw…)  bei den Schülern und den Lehrern gewaltige Mängel aufweisen.
Eine Freude war es meinerseits, als ich den Schulen jeweils einen Ball aus Ischgl überreichen konnte.

 

Unterricht:

[erich unterricht uganda b350] Die erste Woche hospitieren und dann schon unterrichten, vorerst Mathematik  - Bruchrechnen in allen Variationen ist angesagt – natürlich auch Kopfrechnen in Verbindung mit den Maßen.
Die Kinder sind sehr wissbegierig, da sie genau erkennen, dass nur eine Schulbildung den Weg ebnet für  das spätere Leben. Die Lehrmittel sind für unsere Verhältnisse doch  sehr beschränkt, aber man muss das Vorhandene sehr effektiv einsetzen.
In der Mathematik kommen eigentlich die „Basics“ zu kurz – die 4 Grundrechnungsarten, die Maße, das Kopfrechnen und die lebenspraktischen Anwendungen der Aufgaben muss gefördert werden – dies habe ich auch in meiner Zeit versucht zu tun und auch den Lehrern weitergegeben.


Wochenbeginn – Montag“ 07:30 Morgenapell in der Schule“
Schüler erhalten Ermahnungen und Informationen zur neuen Woche mit abschließendem Gebet.
Wochenende – „Wishing a funny weekend“  am Freitag um 7:45 vor der Schule:
Alle Schüler und Lehrer treffen sich, halten einen Rückblick über die letzte Woche, sprechen ein Gebet und marschieren singend mit „We are marching in the light of god“ in die Klassen zum Unterricht.
Direktor der Schulen der Organisation KEC ist der Chairman Ceasar Lukango. Er ist sozusagen die Vertretung von Stefan und Gabi, eine Vertrauensperson Vorort. Der Chairman kontrolliert die Lehrer, ihre Vorbereitungen, die Schulen und nimmt Anregungen von allen entgegen. Lediglich die Schule in Zigoti steht Großteils unter seiner Leitung.


Porridge –Programm von KEC: Die Organisation KEC stellt ihren Schulen Maismehl für  Porridge (gilt als Schuljause und als Motivation zum regelmäßigen Schulbesuch) und Speisen zur Verfügung. In öffentlichen Schulen erhalten die Kinder keine Jause, daher wurde von KEC das Porridge – Programm eingeführt:
Schulen, die im Porridge-Programm sind,  erhalten gratis Maismehl (gemahlen in unserer Mühle) als Jause für ihre Kinder und verpflichten sich damit grundlegende Standards (Anwesenheit der Lehrer, Vorbereitungen, Pünktlichkeit,..) zu erfüllen. In diesen Schulen wird auch regelmäßig ein Monitoring durch KEC abgehalten.


Integrationsfest mit den CBS:
[erich KEC Integrationsfest 10 b350] Am Freitag, 05.07.13 um 15:00 Uhr, inszenieren wir ein kleines Fest mit Unterhaltungsprogramm für die behinderten Kinder an der Bettermann-Schule in derSt. Mary’s School in  Zigoti statt. Der Headmaster bringt alle Kinder (22) zu uns auf den Schulhof. Auch alle Kinder und Jugendlichen unserer Schule sind  versammelt, wirken mit und nehmen die Gäste freundlich auf.
Gesänge des Schulchores ( „Welcome-Lieder“), Volkstänze aus Tirol mit allen Kindern Ball-und Brettspiele, …
Bei allen Programmpunkten sind natürlich die behinderten Kinder mit dabei, einige sogar mit voller Begeisterung.So sind auch die Kinder mit „Special Needs“  ein integrierter Teil des Entertainment-Nachmittags an unserer Schule.


Zum Abschluss bedanke ich mich auch bei Stefan und Gabi für die Möglichkeit, diese Arbeit für die Kinder an den Schulen der Organisation KEC machen zu dürfen und hoffe, dass ich auch etwas beitragen durfte. Wenn man so einige Lebensgeschichten dieser Kinder erfährt, dann kann man erst abschätzen, was es bedeutet, dass auch diese eine „Chance“ erhalten, ihre Zukunft mit einer Ausbildung zu gestalten und so ihre Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich weiß nun, die Arbeit der Organisation KEC (alle Mitarbeiter aus Österreich arbeiten freiwillig und unentgeltlich) erst recht zu schätzen und habe gesehen, dass alle Spenden aus dem wohlhabenden Österreich richtig und gezielt verwendet werden – nur etwas schenken ist zu wenig, die Leute sollen etwas dafür leisten – „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Erich Wechner, August 2013